Samstag, Januar 13, 2007

Huren ausweichen

Bin gerade mal wieder über die Rückseite der Reeperbahn geschlendert und bei einer älteren Episode hängengeblieben: Die Huren.


Dabei fiel mir ein, wie es war, als ich noch ganz frisch in Hamburg war und eins der ersten Male allein auf dem Kiez unterwegs. Ich wusste noch nicht, was mir drohte, als ich -- ein wenig zu früh für meine Verabredung abends um neun -- über den Hans-Albers-Platz schlenderte und mir eine der Seitenstraßen anschauen wollte: Plötzlich war ich Freiwild. Von überall her stürmten sie auf mich ein, zerrten an mir, kämpften wie ein Rudel Löwinnen auf der Jagd um meine Aufmerksamkeit. Fast entkommen, stellte sich eine der Damen in meinen Weg.



Sie: He, wir können uns ja mal kurz unterhalten, oder?


Ich: Tut mir leid, ich bin schon mit einer anderen schönen Frau verabredet.


Sie: Deiner Freundin?


Ich: Ja. (OK, das war gelogen, denn die Verabredung war noch nicht meine Freundin und es wurde auch nichts draus, aber eine klitzekleine Notlüge in Extremsituationen ist erlaubt.)


Sie: Dann wünsche ich Euch einen schönen Abend.



Wie durch ein geheimes Signal ließen auch die anderen von mir ab und ich konnte als verwundete Gazelle das Jagdgebiet verlassen. Habe an dem Abend einiges gelernt über Hamburg, das Leben und über Frauen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Kommt mir sehr bekannt vor. Ich bin mal an der berüchtigten "Burger King Ecke" angesprochen worden - zu meinem größten Erstaunen, denn ich hatte a) ein Fahrrad dabei, b) eine Aktentasche unterm Arm und c) einen fettigen Burger in der Hand. Ich meine, sieht so jemand aus, der ... egal. Ausgesprochen elegant fand ich ja Deine Formulierung, mit einer anderen schönen Frau verabredet zu sein. Das hören die Damen sicher auch nicht oft.