Sonntag, Oktober 08, 2006

Der Indian Summer und eine lange Zugfahrt

Das war die längste Regionalbahnfahrt meines Lebens. Ca. 550 km von New York nach Montréal im Amtrak Zug Nr. 69. Sehr bequeme Fahrt, großzügige Sessel, eine Steckdose pro Platz -- aber für lumpige 550 km über elf Stunden im Zug zu sitzen, so etwas hatte ich noch nie.



Das GPS hat's angezeigt: Wir sind nie schneller als 80 km/h gefahren. Es gab aber auch einige Langsamfahrstellen, die wir nur mit 30 km/h passieren konnten. Dazu eine lausig laute Gruppe US-Touristen (die benehmen sich auch im eigenen Land so klischeehaft, wie man es von amerikanischen Touristen erwartet), alles Vorzeichen für eine Fahrt, die einen Tiefpunkt meiner Zugfahrerkarriere darstellen könnte.



Doch weit gefehlt. Das Zauberwort heißt "Indian Summer". War das schön! Mannmannmann! Schon viel drüber gehört und gelesen, aber die Farbenpracht der Landschaft lässt sich auf Fotos gar nicht angemessen wiedergeben. Überhaupt ist der Bundesstaat New York landschaftlich irre schön: Die Fahrt am Hudson River entlang, durch die Hügel und an den Seen entlang bis kurz vor der kanadischen Grenze -- grandios!



Vielleicht doch ein paar Versuche, aus dem fahrenden Zug heraus die Laubfärbung zu fotografieren:


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Dann noch eineinhalb Stunden an der Grenzkontrolle warten und die letzten fünfzig Meilen nach Montreal. Schnell ins Taxi und zu R. und M. gefahren, die freundlicherweise mit dem Abendessen gewartet haben. Die nächste Etappe dieser Reise hat begonnen, eine neue Stadt wartet daraufm kennengelernt zu werden.

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