Die Holofernes hat ihren Schlagzeuger geheiratet, die Makatsch ist schwanger und von Franka Potente habe ich seit Ewigkeiten nichts mehr gehört.
Das war nicht immer so. Vor ein paar Jahren beschlich mich das Gefühl, dass Franka Potente dringlich Signale aussandte, die so klangen, als ob sie etwas von mir wollte. Das ist keine Einbildung (dazu stehe ich viel zu felsenfest im Leben), sondern anhand von Bildmaterial(!) eindeutig zu beweisen.
Angefangen hat das ganze im Jahr 1998, als ich zum Ende meines Studiums ein paar Monate im schönen Heidelberg wohnte. Ganz und gar unstudentisch wohnte ich bei einer älteren Dame in einer Villa direkt am Neckar. Mit Blick auf die Altstadt von meinem kleinen Balkon aus.
Ein Jahr später sitze ich im Kino und schaue den deutschen Teenie-Slasher Anatomie. Der Film spielt in Heidelberg, ich schwelge ein wenig in Erinnerungen, da zack! sehe ich vor mir, in Großaufnahme, das Haus, in dem ich gewohnt habe.
(c) Deutsche Columbia TriStar Filmproduktion
Das Haus in der Mitte ist es (Neuenheimer Landstraße 48). Mit Efeu bewachsen, mein Küchenfenster ist das links vom oberen Balkon. Im Bus auf der Straße am Ufer sitzt Franka Potente auf dem Weg vom Bahnhof zur Uni. Ich war perplex, hielt es aber für einen Zufall.
Dann verging ein weiteres Jahr oder zwei. Ich sitze wieder im Kino und erfreue mich an Der Krieger und die Kaiserin. Der Film suggeriert zwar, dass er in Wuppertal spielt; man sieht auch viel Schwebebahn und reichlich sonstige Stadtaufnahmen. Doch auf einmal erwischt es mich wieder kalt. Das Krankenhaus, in dem Franka Potente arbeitet, ist nämlich keineswegs in Wuppertal, sondern das Diakonie Krankenhaus in Düsseldorf Kaiserswerth.
Der Klinkerbau neben der Einfahrt, in die Franka gleich einbiegen wird, ist genau die Buchhandlung, in der ich als Grundschüler meine Bücher und Schreibwaren gekauft habe! Soviel Chuzpe muss man erstmal haben, Frau Potente!
Danach wandte sie sich aus irgendwelchen Gründen von mir ab. In Blow erwartete ich das nächste Signal, aber es blieb aus. Ist vielleicht auch besser so, ich fühle mich viel sicherer, seit ich weiß, dass ich nicht mehr verfolgt werde.
1 Kommentar:
Whuh! Das ist wirklich seltsäm
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